Diese CD-ROM ist in Zusammenarbeit der TeX Users Group, der UK TeX Users Group, der französischen TeX-Vereinigung GUTenberg und der deutschsprachigen TeX-Anwendervereinigung (DANTE e. V.) unter Mithilfe der niederländischen, tschechischen/slowakischen, indischen, polnischen und russischen TeX-Benutzergruppen entstanden. Die niederländische TeX-Benutzergruppe hatte Ende 1993 mit der Produktion der 4AllTeX-CD-ROM für MS-DOS die Diskussion angeregt, eine einzige CD-ROM für alle Rechnersysteme zu entwickeln. Zum damaligen Zeitpunkt war dieses Ziel zu hoch gesteckt, doch immerhin entstand aus dieser Diskussion nicht nur die sehr erfolgreiche 4AllTeX-CD-ROM, sondern auch die TUG-Arbeitsgruppe zur Definition der TeX Directory Structure TDS, die die zur Arbeit mit TeX notwendigen und hilfreichen Dateien in eine konsistente und handhabbare Verzeichnisstruktur einbettet. Das „Final Draft“-Dokument, das diese Verzeichnisstruktur festlegt, wurde in der Dezemberausgabe 1995 der TUGBoat veröffentlicht. Schon frühzeitig war den Beteiligten klar, dass eine CD-ROM auf der Basis der TDS sehr zu begrüßen wäre. Die TeXLive-CD-ROM ist das direkte Resultat der Beratungen der TDS-Arbeitsgruppe. Außerdem hat der Erfolg der 4AllTeX-CD-ROM klargemacht, dass ein ähnliches System auch für Unix-Benutzer eine Erleichterung darstellen würde. Dies ist der zweite Beweggrund für die TeXLive-CD-ROM.
Im Herbst 1995 wurde das Projekt, eine TDS-basierte Unix-CD-ROM zu entwickeln, in Angriff genommen. Sehr schnell stießen die Verantwortlichen auf das teTeX-System von Thomas Esser als idealen Ausgangspunkt für diese Arbeit, weil es verschiedene Rechnerplattformen unterstützte und für die Arbeit mit verschiedenen Dateisystemen vorgesehen war. Anfang 1996 wurde in Zusammenarbeit mit Thomas Esser ernsthaft mit der Arbeit begonnen und im Mai 1996 die erste Ausgabe der CD-ROM veröffentlicht. Anfang 1997 stellte Karl Berry eine neue Version seines Web2c-TeX-Systems vor, das schon nahezu alle Ausstattungsmerkmale aufwies, die Thomas Esser mit teTeX verwirklicht hatte. Die TUG entschied sich daraufhin, die zweite Version der CD-ROM auf der Basis von Web2c unter Verwendung des Installations-Skriptes texconøg aus dem teTeX-Paket zu entwickeln. Die dritte Ausgabe basierte auf der inzwischen von Olaf Weber gepflegten und weiterentwickelten Web2c Version 7.2; TeXLive unterstützt fast alle Eigenschaften der zur selben Zeit entstandenen neuen Version von teTeX. Die vierte Ausgabe folgte demselben Schema, indem ihr neue Versionen von teTeX und Web2c (7.3) zugrunde lagen. Fast die gesamte CD-ROM wurde einer kritischen Überprüfung unterzogen, wobei besonders darauf geachtet wurde, dass doppelte Dateien entfernt wurden und die Einordnung der Pakete konsistent erfolgte. Zudem enthielt diese Ausgabe ein komplettes Windows-Setup.
Für die fünfte Ausgabe im März 2000 wurden wiederum große Teile der CD-ROM ersetzt, wobei hunderte
von überarbeiteten Paketen aufgenommen wurden. und pdfTeX und Teile der TeX-Support-Programme (hier
insbesondere xdvi, dvips und tex4ht) lagen in neuer Version vor. Die Hauptänderung bei der TeXLive 5 betraf
die „non-free“-Software. Alles auf dieser CD-ROM ist nun in Übereinstimmung mit den Debian
Free Software Guidelines (http://www.debian.org/intro/free). Wir haben unser Bestes versucht, die
Lizenzbedingungen aller Pakete zu überprüfen, sind aber dankbar, wenn wir auf Fehler hingewiesen
werden.
Die sechste Ausgabe der TeXLive vom Juli/August 2001 enthielt die neuesten Versionen aller Pakete und Programme. Das neue Installationskonzept stellte die größte Änderung dar: Der Benutzer hatte nun eine viel genauere Möglichkeit zur Auswahl von gewünschten oder zum Ausschluss von unerwünschten Sammlungen und Paketen. Dabei wurden die sprachspezifischen Sammlungen komplett überarbeitet, so dass sie jetzt automatisch nicht nur Makros, Fonts usw. installierten, sondern zusätzlich die notwendigen Einträge in language.dat vornahmen.
Die vorliegende siebte Ausgabe vom Mai 2002 enthält als größte Änderungen MacOS X und wieder unzählige Updates aller Pakete und Programme. Ein wesentliches Ziel war zudem die Wiedererstellung einer gemeinsamen Quelle mit teTeX, um das Auseinanderlaufen seit TeXLive 5 und 6 zu korrigieren.