Dieser Abschnitt gilt nur für die 32-Bit Windows-Systeme Windows 9x, ME, NT, 2K oder XP. Neben der 32-Bit-Unterstützung muss die benutzte Windows-Version die Microsoft-Joliet-Erweiterungen für CD-ROMs unterstützen. Sie können das einfach testen, indem Sie sich den Inhalt der CD-ROM im Explorer anzeigen lassen. Sehen Sie lange Dateinamen in Klein-/Großschreibung, ist Ihr System für TeXLive geeignet, ansonsten nicht.
Dieses Win32-TeX-System enthält einen Previewer, der sich in der Bedienung an den etablierten xdvi anlehnt, nämlich Windvi. Die Anleitung ist unter texmf/doc/html/windvi/windvi.html zu finden.
Das Installationsprogramm startet nach dem Einlegen der CD-ROM automatisch, wenn Ihr Rechner entsprechend eingerichtet ist. Sie sehen dann das Dialogfenster (Abbildung 4) mit folgenden Optionen:
Explore CD-Rom
Install
Maintenance
![]()
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Haben Sie Ihren Rechner nicht für einen CD-ROM-Autostart eingerichtet, müssen Sie das Programm direkt starten (Arbeitsplatz öffnen, rechter Mausklick auf das CD-Symbol und starten Sie mit Öffnen das Programm TeXLive.exe im Verzeichnis bin/win32).
Sie können auf Kosten der Ausführungsgeschwindigkeit alle zu TeX gehörenden Programme von der CD-ROM starten und auf alle Makros und Zeichensätze der CD-ROM zugreifen. Hierfür müssen einige Umgebungsvariablen geändert und Hilfsverzeichnisse auf der Festplatte eingerichtet werden. Die Verzeichnisse werden für die Konfigurationsdateien benötigt, die benutzerspezifische Einstellungen enthalten. Außerdem werden hier Formatdateien und bei Bedarf erzeugte Fontdateien gespeichert.
Wenn Sie TeXLive von der CD-ROM lassen wollen, müssen Sie die folgenden Schritte beachten:
Das gewählte Programm muss ein TeX orientierter Editor sein. Mit ihm sollten TeX-Compiler, Previewer und alle weiteren benötigten Tools gestartet werden können. Falls auf Ihrem Rechner ein solcher Editor nicht verfügbar sein sollte, können Sie einen von der CD-ROM installieren (Hinweise finden Sie im Abschnitt 4.3).
Da wir keine Möglichkeit haben herauszufinden, ob das von Ihnen gewählte Programm wirklich ein Texteditor ist, seien Sie bitte bei Ihrer Wahl vorsichtig!
Hier folgt eine Liste von häufig genutzten TeX-Editoren:
GNU Emacs | c:\Programme\NTEmacs\bin\runemacs.exe |
XEmacs | c:\Programme\XEmacs\XEmacs-21.2\i586-pc-win32\xemacs.exe |
WinShell | c:\Programme\WinShell\WinShell.exe |
WinEdt | c:\Programme\WinEdt Team\WinEdt\WinEdt.exe |
TeXnicCenter | c:\Programme\TeXnicCenter\TEXCNTR.exe |
Wurde bei der Installation kein Ghostscript auf Ihrer System gefunden, erscheint eine Warnung, dass
die Druckaufbereitung der DVI-Datei fehlschlagen kann. Ghostscript können Sie von CD
unter dem Menü „Install“ „Support“
„Free Ghostscript“ installieren (siehe
Abschnitt 4.3).
Der Editor wird in einer geänderten Umgebung gestartet: In dem temporären Verzeichnis wird ein TDS-konformer3 texmf-Baum aufgebaut. Er wird für Dateien benötigt, die während der Laufzeit erzeugt werden, wie beispielsweise pk-Fontdateien und Formate. Konfigurationsdateien werden von der CD-ROM hierher kopiert, so dass Sie die Möglichkeit haben, sie bei Bedarf zu editieren. Es wird eine ls-R Dateinamen-Datenbank für diesen texmf-Baum erzeugt. Die Umgebungsvariablen PATH und TEXMFCNF werden lokal gesetzt und der Editor läuft in dieser Umgebung. Vom Editor haben Sie Zugriff zur gesamten TeXLive-Umgebung mit allen Dateien von CD-ROM.
Fortgeschrittene Anwender können die klassische Kommandozeilen-Version der Batchdatei mkloctex.batim Verzeichnis setupw32 nutzen. Dazu öffnen Sie das Start-Menü, wählen Ausführen... und suchen dann mit der Option Durchsuchen... die Datei setupw32\mkloctex.bat auf der CD-ROM. Bevor Sie OK drücken, sollten Sie zwei durch Leerzeichen getrennte Parameter angeben: den Laufwerksbuchstaben Ihres CD-ROMs und den Laufwerksbuchstaben der Festplatte, auf die die Hilfsverzeichnisse abgelegt werden sollen. Damit sähe die Kommandozeile beispielsweise wie folgt aus: d:\setupw32\mkloctex.bat d c. Lesen Sie nach Abschluss der Installation die angezeigten Informationen durch. Arbeiten Sie unter Windows 9x/ME, müssen Sie einen Neustart von Windows durchführen. Nun können Sie die TeX-Programme durch einen Aufruf in einer DOS-Box starten oder für bequemeres, menügesteuertes Arbeiten die WinShell oder den Shareware-Oberfläche WinEdt heranziehen.
Sie können bereits das TeXSetup.exe-Programm benutzen, um einzelne, nicht TeX-abhängige Pakete zu installieren. Dies können Editoren wie WinShell oder NTEmacs oder Support-Pakete wie NetPBM (Konversion von Graphikformaten) oder Ghostscript sein.
Einige dieser Pakete sind nicht freie Software wie der Rest der CD-ROM. Der Zugriff besteht daher nur über das Internet. Für die Installation müssen Sie daher die Internet-Verbindung freigeben: Wählen Sie im Menü „Install“ die Option „Enable Internet access“. Es wird dann nach einer aktiven Internet-Verbindung gesucht oder, falls keine besteht, eine neue aufgebaut. Falls Ihr Computer nicht an das Internet angeschlossen ist, meldet sich das Programm erst nach Ablauf des Timeout wieder. Dies kann 30 Sekunden oder mehr dauern. Deshalb sollten Sie das Laden vom Internet nur freigeben, wenn Sie sicher sind, dass eine Verbindung besteht.
Nur ein Teil der im Menü aufgeführten Pakete ist auf der CD-ROM vorhanden, es sind allerdings die wichtigsten: NTEmacs und WinShell als Editoren, Ghostscript und NetPBM bei den Support-Paketen. NetPBM wird für TeX4ht benötigt.
Die über Internet ladbaren Pakete sind zum Teil sehr groß: Perl hat eine Größe von 10 MByte, XEmacs umfasst 50 MByte. Seien Sie sich daher im Klaren, dass es je nach Bandbreite Ihrer Internet-Verbindung recht lang dauern kann, diese Pakete zu installieren. Zur Zeit verfügt TeXSetup.exe über keine Möglichkeit, die Dauer des Downloads abzuschätzen.
Wenn Sie diese Pakete installieren, läuft TeXSetup in einem „nicht beaufsichtigten“ Modus. Da Programme wie WinEdt oder Ghostscript aber ihre eigene Installationsprozedur mitbringen, müssen Sie darauf gefasst sein, dass während der Installation Eingaben erforderlich sind.
Pakete ohne eigene Installationsskripte werden ausgepackt und für das vorhandene System konfiguriert. Sie müssen hierfür nur die Installationsverzeichnisse festlegen. Dies sollten i. A. die Basisverzeichnisse der gesamten Installation sein. Wenn Sie also NTEmacs und NetPBM installieren wollen, wählen Sie beispielsweise c:\Local oder c:\Programme, da die Archive bereits die Pfade für NTEmacs\ bzw. NetPBM\ enthalten.
Zur Installation legen Sie die CD-ROM ein und warten auf den automatischen Start. Wählen Sie die Option „Install“ und dann „TeXLive“, durch die das Installationsprogramm TeXSetup.exe im Verzeichnis bin/win32 gestartet wird (ein direkter Start ist ebenso möglich).
TeXSetup.exe ist der Windows-Setup-Assistent, der im weiteren Verlauf Menü-Fenster öffnet, durch die Sie Einfluss auf die Installation nehmen können.
Welcome Page Source
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Wozu werden nun zwei Quellen benötigt? Das TeXLive-System ist vollständig von der CD-ROM verfügbar, andere nützliche Pakete hingegen nicht; dies gilt insbesondere für Win32-Systeme. Zum Einen, weil nicht ausreichend Raum auf der CD-ROM zur Verfügung stand, zum Anderen bedingt durch Lizenz-Modelle, die nicht mit dem TeXLive-System vereinbar waren. Zum Laden dieser Pakete ist eine Internet-Verbindung notwendig.
Es besteht aber kein Grund zu Verzweifeln, denn die Standardeinstellung erlaubt eine vollständige Installation ausschließlich von der CD-ROM. Sie haben dann zwar keine Möglichkeit, die optionalen Pakete zu installieren (beispielsweise WinEdt), dies können Sie aber zu jedem Zeitpunkt später nachholen.
Sie können also Ihre Datei laden
Diese Option ist nur dann verfügbar, wenn Sie die Option „Enable Internet Download“ auf der rechten Seite des Menüs gewählt haben. Zusätzlich müssen Sie die Form des Internet-Zugangs konfigurieren. Hier können Sie wählen zwischen Internet Explorer 5 mit wininet.dll oder einem direkten Zugang per ftp oder http.
Für die Angabe des lokalen Verzeichnisses (local source directory) bzw. für die Netzwerk- Adresse (remote source directory) können Sie die Browse-Knöpfe benutzen. Im ersten Fall kann nach einem Verzeichnis gesucht werden, im zweiten Fall nach der URL aus der Liste der CTAN-Spiegel.
Root Page Scheme selection
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Nach der Auswahl eines Schemas haben Sie zusätzlich noch die Möglichkeit, die Konfiguration zu verändern oder selbst zu bestimmen. Hierzu müssen Sie das Kästchen „I want to customize the selected schema“ (ich möchte das gewählte Schema meinen Bedürfnissen anpassen) anklicken.
TPM Files Progress Packages
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win32-Support Review
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Dieses Menü gibt auch Auskunft darüber, wieviel Plattenplatz das angewählte Paket benötigt, den Bedarf aller ausgewählten Pakete und den verfügbaren Platz auf der Festplatten-Partition, die Sie für die Installation gewählt haben. Außerdem können Sie hier noch festlegen, ob die Dokumentation und/oder die Quelldateien zu den gewählten Paketen installiert werden sollen.
Configuration Page Final
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Beachten Sie bitte, dass unter Windows die Clustergröße der DOS-Partitionen die benötigte Festplattenkapazität radikal beeinflussen kann. Es gibt Hunderte von einzelnen Dateien im TeX-System; dadurch wird bei großen Clustern sehr viel Plattenplatz unnötig belegt. Bei einer Partitionsgröße von über 1 GByte beträgt die Clustergröße 32 KByte, somit auch die Dateimindestgröße. Speziell bei .tfm-Dateien mit Größen von wenigen KByte wird dadurch enorme viel verschenkt (der sogenannte Slack) und eine Komplettinstallation kann leicht den vierfachen Plattenplatz im Vergleich zur CD-ROM benötigen.