Das kpsecheck-Kommando gibt auch Auskunft über den Status des Shared Memories: „in use“ oder „not used“ („in Benutzung“ oder „nicht benutzt“). Dies kann von Nutzen sein, da ein Aufruf von mktexlsr so lange nicht ausgeführt wird, wie noch ein Prozess das Memory nutzt und der Status somit als „in use“ angegeben wird.
Mit diesem Kommando kann auch das Installationsverzeichnis von Ghostscript festgestellt werden. Für viele Programme unter Win32 ist es einfacher, die Ghostscript-dll zu benutzen und mittels des Registry-Keys von Ghostscript das Verzeichnis zu finden, als den PATH zu ändern (der sowieso eine begrenzte Länge hat).
Möchten Sie nachträglich Pakete von der CD-ROM installieren, verfahren Sie wie folgt: Öffnen Sie das
Start-Menü und selektieren Sie Programme TeX Live
Maintenance und wählen Sie hier die Option
„Add TeX Package“. Die weiteren Schritte sind nahezu identisch mit denen der Erstinstallation, nur laufen sie
diesmal im Maintenance-Modus (Wartung/Pflege).
Unterschiede ergeben sich bei der Paket-Auswahlseite („Packages Page“). Im Wartungsmodus wird die Liste der bereits installierten Pakete mit den verfügbaren verglichen. Pakete, die nicht installiert sind, werden in grün dargestellt, veraltete bzw. überholte Pakete in rot und aktuelle installierte in schwarz.
So können Sie leicht entscheiden, ob Sie ein Paket durch eine neue Version ersetzen wollen oder ein zusätzliches installieren, entweder von CD-ROM oder aus dem Internet. Sie entscheiden, welche Pakete Sie wollen, die weitere Vorgehensweise entspricht der ersten Installation.
Wenn Sie Pakete oder Fonts selbst installieren, die weder Bestandteil der TeXLive- noch der fpTeX-Distribution sind, empfiehlt es sich, diese zusätzlichen Dateien in dem dafür vorgesehenen Verzeichnisbaum texmf-local (Umgebungsvariable $TEXMFLOCAL) abzulegen. Auf diese Weise sind die Dateien sicher vor einem Upgrade durch die TeXLive-Software. Dieser Verzeichnisbaum wird bei der Installation angelegt und ist leer. Sie müssen die der Struktur unter texmf entsprechenden Verzeichnisse selbst anlegen. So gehören beispielsweise die Dateien für das Maple-Mathematiksystem in das Verzeichnis c:\Programme\TeXLive\texmf-local\tex\latex\maple\ und die Dokumentation nach c:\Programme\TeXLive\texmf-local\doc\latex\maple\.
Wichtiger Hinweis: Nachdem Sie die Dateien unter texmf-local abgelegt haben, müssen Sie vor der
Benutzung dieser Dateien die Dateinamen-Datenbank neu aufbauen, da sie sonst nicht gefunden werden. Dazu
öffnen Sie das Start-Menü, selektieren Programme TeX Live
Maintenance und wählen hier die Option
„Rebuild ls-R filenames databases“.
Die Prozedur zum Deinstallieren wird entweder über das Programm TeXLive.exe (Start-Menü Programme
TeX Live, Option „TeX Live uninstall“) oder über die Kommando-Oberfläche (Start-Menü
Einstellungen
Systemsteuerung
Software
Installieren/Deinstallieren
TeX Live)
angestoßen. Hierdurch werden nahezu alle Dateien des TeXLive-Systems gelöscht. Nicht vollständig deshalb, da
durch TeX-Läufe eine Vielzahl von Dateien erzeugt werden, ohne dass es einen Mechanismus gibt, der diese
erfasst und löschen kann. Für die Win32-Hilfsprogramme gilt, dass sie ihr eigenes Uninstall-Skript besitzen, das
Sie für jedes dieser Programm separat laufen lassen müssen. Dateien, die unter $TEXMFLOCAL abgelegt wurden,
werden nicht gelöscht.
Sie müssen also trotz der Tatsache, dass der allergrößte Teil der Installation durch die Deinstallationsroutine(n) gelöscht wird, noch Hand anlegen, um wirklich alle Dateien zu entfernen.
Das Programm TeXSetup.exe hat einige interessante Option zu bieten. Sie erhalten mit
Kpathsea versteht Netzwerkpfadnamen (UNC), so dass Sie Ihren texmf-Verzeichnisbaum über das Netzwerk ansprechen können. Es kann aber noch mehr! Alle Dateien einer teTeX -, UNIX- oder Windows-TeXLive-Installation können mit Ausnahme der Binärprogramme gemeinsam genutzt werden. Das heißt, dass Sie entweder unter NT mit einem Samba-Server die Installation einer Unix-Workstation mounten können oder umgekehrt. Es sind verschiedene Strategien möglich:
Starten Sie das Programm über das Start-Menü oder vom Desktop mit dem WinShell-Symbol. Wählen Sie
Einstellungen Programmaufrufe.
Beachten Sie bitte, dass der Installationsprozess nun alle Dateien, die auf .tex enden, mit WinShell asoziiert. Dies ist die empfohlene Vorgehensweise, wenn Sie nicht beabsichtigen, einen anderen Editor wie beispielsweise WinEdt oder Emacs zu benutzen.
Leider besitzt WinShell keine eingebaute Rechtschreibprüfung. Wenn Sie aber bei der Installation die Sammlung „tex-extrabin“ gewählt haben, wird Ispell (ein Programm zur Rechtschreibprüfung, das auf Unix-Systemen sehr verbreitet ist) eingerichtet. Der Pfad ist so gesetzt, dass ispell.exe bei einem Aufruf im DOS-Fenster automatisch gefunden wird. Ispell benötigt das Verzeichnis C:\tmp, bitte richten Sie es ein, falls es nicht existiert. Wenn Sie die Dokumentation mitinstalliert haben, finden Sie unter c:\Programme\TeXLive\texmf\doc\html\manpages\ispell.html weitere Informationen, ansonsten auf der CD-ROM. Wenn Sie für die Rechtschreibprüfung in WinShell einen leichteren Zugang zu Ispell benötigen, können Sie im Abschnitt 5.9.4 auf Seite 50 nachlesen, wie sich ein Symbol dafür einrichten lässt.
Ein exzellentes kommerzielles (aber preisgünstiges) Programm zur Rechtschreibprüfung finden Sie unter http://www.microspell.com.
WinShell bietet eine Online-Hilfe, die über ? in der Menü-Leiste zu finden ist.
Weitere Informationen über die Benutzung von WinShell können Sie im Abschnitt 5.9.3 auf Seite 49 finden.
Die Konfigurationsdatei für dvips ist so eingestellt, dass die CM-Type1-Fonts genutzt werden. Anpassungen sind notwendig, falls standardmäßig eine andere Papiergröße als DIN A4 verwendet werden soll.
Öffnen Sie die Datei c:\Programme\TeXLive\texmf-var\dvips\config\config.ps mit einem Editor.
Wenn Sie pdfTeX oder pdfLaTeX benutzen, um direkt Dateien im pdf-Format zu erzeugen und nicht das
standardmäßige Papierformat DIN A4 benutzen wollen, müssen Sie die Konfigurationsdatei
c:\Programme\TeXLive\texmf-var\pdftex\config\pdftex.cfg
bearbeiten. Hier müssen die Zeilen mit page_width und page_height verändert werden. Für „US letter“ lauten
die Eintragungen:
page_width 8.5 true in
page_height 11 true in
In GSView können Sie das Papier-Standardformat über die Menü-Option Formate festlegen. Wählen Sie hier das
gewünschte Format aus der Liste, beispielsweise A5.
Beachten Sie die Menü-Optionen, die Ihnen erlauben eine optimale Bildschirmanzeige zu erhalten:
Wählen Sie Formate Anzeige Einstellungen... und setzen Sie:
Text Alpha | 4 bits |
Graphik Alpha | 4 bits |
Windvi kann über das Start-Menü geöffnet werden (Programme TeXLive
DVI Viewer). Das
Programm TeXSetup.exe hat allerdings dafür gesorgt, dass .dvi-Dateien mit Windvi asoziiert
wurden.
In Windvi kann das gewünschte Papierformat aus einer Vielzahl von Formaten über View Options und
dann in einer Liste unter Paper type gewählt werden. Querformate sind an einem angehängten r erkennbar, z. B.
a4r. Mit OK werden die Einstellungen gesichert.
Falls Sie nach dem passenden METAFONT-Modus für die Auflösung Ihres Druckers suchen, sollten Sie in c:\Programme\TeXLive\texmf\metafont\misc\modes.mf nachlesen.
Alle Konfigurationsdateien von Windvi werden in $HOME/windvi.cnf gespeichert. Sie können sie mit folgendem Befehl finden:
Sie können die Einrichtung von WinShell überprüfen, indem Sie die Datei sample2e.tex öffnen, die Sie unter c:\Programme\TeXLive\texmf\tex\latex\base\ finden können. Die LaTeX-Quelle sollte nach Öffnen der Datei auf dem Bildschirm angezeigt werden. Durch Anklicken des LaTeX-Symbols in der Menü-Leiste wird die Datei übersetzt, bei Wahl des Preview-Symbols (Windvi) wird sie dargestellt. Beim ersten „Preview“ einer Datei mit Windvi werden alle benötigten Fonts erzeugt, sie wurden nicht mitinstalliert. Mit der Zeit werden Sie das Fenster, das die Font-Generierung anzeigt, immer seltener sehen. Als nächstes sollten Sie dvips anklicken und GSView ausprobieren.
Hinweis: Wenn ein LaTeX-Lauf mit einer Fehlermeldung unterbricht, weil es eine Datei nicht findet, können Sie mit Ctrl-z ein Ende erzwingen. Überprüfen Sie anhand der Protokolldatei, welche Datei nicht zu finden war und beheben Sie den Fehler.
Es ist grundsätzlich möglich, von Windvi aus zu drucken. Wird dabei der Standard Windows Druckertreiber benutzt, hat dies den Vorteil, dass eine Ausgabe auf allen Druckern möglich ist und Sie BMP- oder WMF-Bilddateien einbinden und drucken können. Nachteile ist, dass teilweise extrem große Druckdateien erzeugt werden. Sie müssen sicherstellen, dass die Druckparameter korrekt eingestellt sind (siehe Abschnitt 5.6.5 auf der vorherigen Seite), sonst erhalten Sie eine skalierte Ausgabe der Druckseite. So wird bei einer Druckerauflösung von 300 dpi eine 600 dpi-Druckausgabe nur ein Viertel der Seite zeigen.
Im Allgemeinen ist es allerdings schneller und für den Produktionszyklus beim Einbinden von eps-Graphiken
schneller und sicherer, dvips zu benutzen. Sie erstellen eine .ps-Datei und drucken mit GSView. Einen
Ausdruck können Sie in GSView über das Drucker-Symbol oder durch Wahl von Datei Drucken... anstoßen.
Es wird dann ein Fenster für die weiteren Druckparameter geöffnet.
Bei der Benutzung eines PostScript-Druckers müssen Sie sicherstellen, dass Sie die Option PostScript- Drucker angewählt haben. Ab GSView-Version 3.6 erfolgt dies in dem Feld „Druckmethode“ unten links im Fenster Drucken. Dann können Sie im Feld „Drucker“ jeden installierten PostScript-fähigen Drucker auswählen. Wenn Sie vergessen sollten, PostScript-Drucker als „Druckmethode“ zu wählen, wird das Ausdrucken nicht funktionieren.
Benutzen Sie hingegen einen nicht-PostScript-fähigen Drucker, wählen Sie im Feld „Druckmethode“ stattdessen die Option Ghostscript Treiber und klicken den mit djet500 beschrifteten Knopf. Hier wählen Sie Ihren Drucker im Dialog Wähle Ghostscript-Gerät aus. (In älteren GSView-Versionen müssen Sie das Feld „PostScript-Drucker“ abwählen und dann Ihren Drucker aus der Geräte-Liste wählen.)
Für die Kombination von WinShell mit einem PostScript-Drucker empfiehlt sich die Einrichtung eines Symbols in der WinShell-Menüleiste, über das dvips gestartet wird und seine Ausgabe direkt auf den Standarddrucker schickt. Dies wird im Abschnitt 5.9.3 auf der nächsten Seite („Drucken auf einem PostScript-Drucker unter WinShell“) genauer erklärt.
Ingo de Boer, Autor der freien WinShell, veröffentlicht in unreglmäßiger Folge Beta-Versionen einer neuen WinShell oder Bug-Fixes für eine ältere. Sie können sich diese von http://www.winshell.de herunterladen. Meistens stehen sie als .zip-Dateien zur Verfügung und müssen nur im WinShell-Verzeichnis (standardmäßig c:\Programme\WinShell) mit unzip, WinZip oder ähnlichen Packprogrammen ausgepackt werden.
Haben Sie weder unzip noch WinZip oder andere Entpackprogramme installiert, können Sie
unzip von der CD-ROM (support\unzip.exe) in ein Verzeichnis Ihrer Wahl kopieren (z. B.
C:\Programme\TeXLive\bin\win32). (Wenn Sie unzip dauerhaft benutzen wollen, sollten Sie keine
Verknüpfung einrichten, sondern das Programm mit Kopieren und Einfügen auf die Festplatte kopieren.) Nach
dem Kopieren öffnen Sie ein DOS-Fenster (Start Programme
MS-DOS-Eingabeaufforderung) und
geben Sie für die Bug-Fix-Installation folgendes Kommando ein (bei DOS-Kommandos spielt die Groß-/
Kleinschreibung keine Rolle).
cd c:\Programme\winshell
unzip winshellbugfix.zip
Auf die Frage, ob winshell.exe überschrieben (replace) werden darf, antworten Sie mit „yes“.
Wenn Sie Ihr Dokument in verschiedene Dateien aufgeteilt haben, sollten Sie überlegen, die Projekt-Option der
WinShell zu nutzen. Im Projekt-Menü wählen Sie die Option Neu und geben Ihrem Projekt einen Namen (z. B.
Examen). Mit Hinzufügen von Haupt-TeX-Dokument geben den Namen der Haupt- oder Wurzeldatei an
und wählen dann mit Hinzufügen von
TeX-Dokument weitere Dateien. Diese Dateien werden dann auf der
linken Bildschirmseite nach Doppelklick angezeigt. Bei der Wahl des LaTeX-Symbols wird immer die
Hauptdatei Ihres Projektes bearbeitet.
Beachten Sie die Symbole auf der Menü-Leiste zur Anzeige des Projektes (linke Seite) und des Protokolls (unten). Wenn Sie kein Projekt bearbeiten, können Sie die volle Bildschirmbreite nutzen und den Raum auf der Linken mit dem Symbol umschalten.
Mit dem dvips-Symbol in der WinShell-Menü-Leiste wird die PostScript-Ausgabe in eine Datei geschrieben, die Sie sich dann mit GSView ansehen und drucken können. Sie können aber auch einen sogenannten „Programmaufruf“ in WinShell einrichten, bei dem dvips seine Ausgabe direkt zu einem PostScript-Drucker schickt. Im Folgenden wird gezeigt, wie Sie den Drucker vclw so einrichten können. Statt vclw sollten Sie den Namen Ihres Standarddruckers benutzen.
Name: Print
exe file: dvips
cmd-line: -D600 %m -o vclw
Wählen Sie die Optionen für „DVIPS first“ ab.
Um ein LaTeX-Document zu drucken, können Sie das Symbol Print anwählen. Wollen Sie unterschiedliche Drucker benutzen, müssen Sie das Dvips-Symbol benutzen und danach GSView aufrufen und damit den Druckauftrag an einen beliebigen installierten Drucker zu schicken.
Name: Ispell
exe file: ispell
cmd-line: -t -d german %c.tex
Wählen Sie die Optionen für „LaTeX first“ und „DVIPS first“ ab.
Sie haben jetzt die Möglichkeit durch Anklicken von Ispell für ein geöffnetes LaTeX-Dokument die Rechtschreibprüfung zu starten. Ispell öffnet ein neues Fenster und zeigt links das erste „fehlerhafte“ Wort zusammen mit dem Dateinamen auf der rechten Seite. Darunter sehen Sie den Kontext, in dem das fehlerhafte Wort gefunden wurde; häufig werden Korrekturvorschläge für das Wort angegeben. Sie können das gefundene Wort durch einen Vorschlag ersetzen, indem Sie die zugehörige Zahl angeben. Weitere Vorgehensmöglichkeiten werden angezeigt; Sie können beispielsweise die Leertaste drücken, um das als fehlerhaft markierte Wort ohne Änderung zu akzeptieren. Weitere Informationen über Ispell finden Sie in der Dokumentation unter c:\Programme\TeXLive\texmf\doc\html\manpages\ispell.html.
Beachten Sie bitte, dass Sie die durchgeführten Korrekturen nicht im geöffneten WinShell-Fenster sehen. Sie müssen zuerst die Datei schließen (klicken Sie das „X“ in der rechten oberen Ecke) und sie dann über das Datei-Menü wieder öffnen.
Was wir als Win32 bezeichnen, ist im Grunde kein eigenständiges Betriebssystem. Es ist ein sehr großer Satz von Funktionen6, den man benutzen kann, um Programme für unterschiedliche Betriebssystem der Windows-Familie zu schreiben.
Windows kommt in unterschiedlichen Ausprägungen:
Windows9x ist in der Lage, 32 Bit- und 16 Bit-Programme gleichzeitig auszuführen. Das Betriebssystem ist allerdings nicht vollständig im 32 Bit-Modus geschrieben und unterstützt daher keinen Speicherschutz. 16 Bit-Applikationen können so Teile des Betriebssystemspeichers überschreiben! Einige Systemteile, wie beispielsweise das GDI (Graphical Device Interface), müssen beschränkte Resourcen wie Bitmaps, Fonts usw. für alle gleichzeitig laufenden Programme verwalten. Die Gesamtgröße aller Bitmap-Header, die zu einem Zeitpunkt verfügbar ist, beträgt maximal 64 kByte. Dies erklärt die Rolle von „Performance Tools“ und auch, warum Sie die Stabilität Ihres Systemes auf die Probe stellen, wenn Sie intensiven Gebrauch von graphischen Objekten machen.
NT/XP und Window 2000 leiden weder unter diesen, noch unter anderen Windows9x-Beschränkungen. Sie sind echte Multi-Tasking-Systeme mit Speicherschutz-Mechanismen. Durch besseres Design bei Speicherverwaltung, Dateisystem usw. haben sie zudem ein wesentlich besseres Antwortverhalten.
Sie haben sich sicherlich schon gefragt, „warum sollte ich etwas über die Kommandozeile eingeben, wenn ich Windows benutze?“.
Gute Frage. Dies ist mehr ein grundsätzliches Problem, da mit einer graphischen Benutzerschnittstelle (GUI) nicht immer alle Arbeitsschritte einfach zu erledigen sind. Der Kommandointerpreter eröffnet hier häufig (einen intelligenten Kommandointerpreter vorausgesetzt) mehr Möglichkeiten.
In unserem Fall handelt es sich aber um ein fundamentales Problem: TeX ist ein Batch-Tool und kein interaktives Programm. TeX errechnet das beste Layout für jede Seite, löst die Referenzen auf, usw. Hierfür ist die Gesamtbearbeitung des Dokuments immer noch die einfachste Methode. Bislang macht eine interaktive Bearbeitung der Eingabe (noch) keinen Sinn.
Das bedeutet also, dass Sie TeX auf der Kommandozeile benutzen sollten. Im Grund ist die Situation sogar so, dass diese Programme für komplexe Verarbeitungsvorgänge besser sind, da es leichter ist, ein Programm ohne die Verkopplung mit einer graphischen Benutzerschnittstelle zu testen und Fehler zu finden. Es ist dann auch einfacher ein GUI zur Bedienung dieses Programmes zu entwickeln. Und dies ist genau der Fall für TeX, mit dem Sie in den allermeisten Fällen über eine Shell oder einen GUI-Editor (siehe Abschnitt 5.6.1) in Kontakt treten.
Manchmal benötigen Sie aber den Kommandointerpreter dazu, um Probleme zu lösen oder um Fehler in Ihrem Setup aufzuspüren (siehe Abschnitt 5.11).
Die Win32-API versteht sowohl „/“ als auch „\“ als Verzeichnistrenner. Die Kommandointerpreter aber leider nicht! Sie können also immer dann beide Trenner benutzen, sogar gemischt innerhalb eines Pfades, wenn Sie nicht auf der Kommandozeile arbeiten. Der Kommandointerpreter spielt hier nicht mit, da er das Zeichen „/“ benutzt, um Argumente von Kommandos trennt.
Sie sollten also nicht überrascht sein, wenn Sie Pfad- und Verzeichnisnamen in der UNIX-Schreibweise sehen. fpTeX ist eine Portierung von Web2c und zielt auf Kompatibilität über die Plattformen. Deshalb enthalten alle Konfigurationsdateien die Pfadnamen in UNIX-Schreibweise.
Das schwächste Glied bei Windows9x in Bezug auf TeX ist sicherlich das sogenannte FAT- oder FAT16-Dateisystem. TeX benutzt eine Vielzahl von kleinen Dateien, meist mit Größen zwischen 1 und 3 kByte. Das FAT-Dateisystem ist veraltet, es stammt aus einer Zeit als Gigabyte-Platten noch unbekannt waren. Deshalb kann es mit den 30 000 Dateien der CD-ROM nicht effizient umgehen. Im FAT-Dateisystem werden auf großen Partitionen im Minimum 32 kByte für jede Datei angelegt. Damit ist klar, dass TeX auf diese Weise wesentlich mehr Plattenplatz verbraucht als notwendig wäre.
Die moderneren Dateisysteme, wie FAT32 oder NTFS, haben diesen Nachteil nicht. Hier betragen die sogenannten Cluster-Größen 4 kByte.9
Jedes Programm erhält beim seinem Start eine Kopie der Standardumgebung. Dies ist eine Sammlung von Variablen mit zugehörigen Schlüsselwerten. Diese Variablen steht unter der ausschließlichen Kontrolle des Programmes, Änderungen an Schlüsseln oder Schlüsselwerten sind anderen Programmen nicht sichtbar.
Die Umgebungsvariable PATH dient bei der Suche nach Programmen. Es existieren unterschiedliche Vorgehensweisen zur Änderung dieser Variablen für die verschiedenen Windows-Varianten:
PATH=c:\windows;c:\windows\system;c:\Programme\TeXLive\bin\win32
c:\windows\system\msconfig.exe
laufen lassen. Wählen Sie nach dem Start dieses Programmes „Umgebung“, dann tragen Sie die Variable PATH mit ihrem Wert ein oder ändern ihn:
PATH c:\Programme\TeXLive\bin\win32
Danach werden Sie aufgefordert, Ihren Rechner neu zu starten.
Sie können nun die Umgebungsvariablen als Benutzer ändern. Es werden Ihnen aber auch Variablen für das System angezeigt. Im Normalfall können Sie keine System-Variablen ändern, es sei denn, Sie besitzen für den Rechner auch Administrator-Rechte. Möchten Sie PATH für alle Benutzer ändern, müssen Sie mit Ihrem Systembetreuer Kontakt aufnehmen, sind Sie selbst Systembetreuer, sollten Sie Bescheid wissen.
Existiert bereits eine Einstellung für PATH für Sie, klicken Sie mit der linken Maustaste auf PATH. Im Feld Variable erscheint dann PATH, das Feld Wert zeigt den aktuellen Inhalt als Liste von Verzeichnissen, die mit „;“ getrennt sind. Fügen Sie das Verzeichnis mit den TeXLive-Programmen an:
c:\Programme\TeXLive\bin\win32
Existiert für Sie keine PATH-Variable, müssen Sie in das Feld Variable klicken und PATH eintragen. Dann wählen Sie das Feld Wert an und tragen das gewünschte Verzeichnis ein.
Wichtig: Klicken Sie zuerst „Übernehmen“ an, bevor Sie mit „Ok“ bestätigen. Anderenfalls werden die Änderungen an PATH nicht für Ihr System übernommen. Seien Sie vorsichtig beim Ändern der Umgebung!
Zur Überprüfung, ob die Variable gesetzt wurde, ist es am besten, ein Kommandointerpreter-Fenster zu öffnen und zu schreiben:
set VARIABLE
Sie erhalten dann den zugewiesenen Wert angezeigt.
Wenn Sie die Web2c-Dokumentation aufmerksam lesen, werden Sie feststellen, dass immer davon geschrieben wird, das alle auf TeX basierenden Programme die gleiche „Base-Engine“ benutzen. So sind zum Beispiel tex.exe und latex.exe Kopien des gleichen Programmes, jeder benötigt aber seine eigene Formatdatei basierend auf dem Programmnamen.
Unter UNIX wird dies durch sogenannte symbolische Links erreicht. Es spart Plattenplatz, da einige Base-Engines mit sehr vielen unterschiedlichen Formatdateien genutzt werden.
Die Win32-API kennt keine symbolischen Links. Um also annähernd die gleiche Ersparnis zu erreichen, wurden die TeX-Base-Engine in sogenannten DLLs (Dynamic Linked Library) realisiert. Das heißt, man sieht folgende Verteilung:
Die TeXLive-CD-ROM enthält das Programm lnexe.exe, mit dem für Win32-Binärprogramme das UNIX-Äquivalent der sogenannten hard links eingerichtet werden kann.
SET KPATHSEA_DEBUG_OUTPUT=err.log
Sie können auch die Debug-Schwelle einstellen:
SET KPATHSEA_DEBUG=-1
SET KPATHSEA_DEBUG_OUTPUT=con:
Damit können Fehler- und Standardausgaben in der gleichen Datei gesammelt werden.
kpsewhich -expand-path $SELFAUTOPARENT | c:/Programme/TeXLive |
kpsewhich -expand-path $TEXMF | c:/Programme/TeXLive/texmf |
kpsewhich -expand-path $TEXMFCNF | .;c:/Programme/TeXLive/texmf/web2c; |
c:/Programme/TeXLive/bin/win32; |
|
c:/Programme/TeXLive/bin; |
|
c:/Programme/TeXLive |
|
kpsewhich -expand-var $TEXINPUTS | .;c:/Programme/TeXLive/texmf/tex// |
kpsewhich cmr10.tfm | c:/Programme/TeXLive/texmf/fonts/tfm/public/cm/cmr10.tfm |
kpsewhich latex.fmt | c:/Programme/TeXLive/texmf/web2c/latex.fmt |
Es gibt einige Punkte, die Sie zuerst prüfen sollten:
Die TeXLive-Software ist komplex und besteht aus mehr als 250 Programmen und rund 40000 Dateien aus verschiedenen Quellen. Es ist deshalb nicht möglich, Antworten für alle Problemfälle vorzuhalten. Wir werden aber unser Bestes tun, Ihnen bei allen Schwierigkeiten zu helfen.
Auf der CD-ROM sind alle Quellen für Windows in der Datei source\source.tar.bz2 zu finden. Um die gesamte Distribution für Windows zu übersetzen, benötigen Sie die folgende Software:
Um diesen Prozess einfacher und klarer zu strukturieren, ist noch eine Menge Arbeit zu tun.
Die Win32-TeX-Distribution auf der TeXLive7-CD-ROM ist auch unter dem Namen fpTeX bekannt. Es gibt
Unterschiede bei den Paketen, ansonsten aber ist fpTeX nicht mehr und nicht weniger als die aktuelle
TeXLive-Ausgabe für Windows. Die fpTeX-Homepage finden Sie unter http://www.fptex.org/. Sie können das
aktuelle fpTeX-Release auf jedem CTAN Host im Verzeichnis
ftp://ctan.tug.org/tex-archive/systems/win32/fptex/
finden.
Der ftp-Hauptrechner für fpTeX ist ftp://ftp.dante.de/pub/fptex/, wo Sie auch Beta-Versionen und zusätzliche Tools finden. Der größte Teil dieser Dateien wird täglich von den anderen CTAN-Rechner in das Verzeichnis systems/win32/fptex gespiegelt.
Bei der TeX Users Group (TUG) ist eine Mailing-Liste für fpTeX eingerichtet. Es ist eine Liste mit einem recht niedrigen Aufkommen an Mails, Sie werden also nicht mit Massenzusendungen gestört. Die Liste wird für Ankündigungen, Fehlerberichte und auch als Diskussionsforum für Verbesserungen genutzt. Wenn Sie sich eintragen möchten, lesen Sie die Informationen auf http://www.tug.org/mailman/listinfo/fptex. Die Adresse der Mailing-Liste ist fptex@tug.org.